Max Herrmann

 Maler

 

Kreuze
Entwürfe von Max Herrmann

Ausstellung vom 14. Februar bis 1. April 2018 in der St. Lamberti-Kirche, Oldenburg


Während der Passionszeit 2018 werden 12 Kreuzentwürfe von Max Herrmann in der Lambertikirche in Oldenburg ausgestellt.

 

 

„Ego sum lux mundi“
Gedanken zu den Kreuzentwürfen von Max Herrmann
von Michael Henneberg

Die erstmals in dieser Vollständigkeit gezeigte Folge von Entwürfen auf Papier zu Altarkreuzen des Oldenburger Künstlers Max Herrmann entstand Ende der fünfziger, vielleicht aber auch Anfang der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Keiner der Entwürfe ist allerdings je ausgeführt worden. Die Kreuz-Entwürfe stehen in Zusammenhang mit der 1959 fertiggestellten St. Johanneskirche in Kreyenbrück, für die Max Herrmann eine große Glasfensterwand geschaffen hat. Diese Fensterwand wird von Kreuzformen strukturiert. In der Kreuzesform und dem durch das Glas einfallenden Licht sollen für den Betrachter die Worte Jesu aufscheinen „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8, 12). Diese Botschaft gilt ebenso für die hier gezeigten Kreuzentwürfe. Die Form des Kreuzes und die Wirkung des Lichts sind bestimmend für Max Herrmanns Entwürfe; seine Ausführungsgedanken gingen von überlieferten Kreuzen der frühen Kirche aus. Maßgeblich waren hierbei die byzantinischen Mosaiken in Ravenna, die Triumphkreuze der ottonischen Kunst mit ihren Edelstein-und Emaileinlagen sowie die romanischen Glasfenster. Max Herrmann wurde 1908 in Halle an der Saale geboren und ist 1999 in Oldenburg gestorben, wo er seit 1932/33 lebte und arbeitete. Max Herrmann studierte in den späten zwanziger Jahren in Dresden, Frankfurt am Main und auf der Burg Giebichenstein, dort waren nacheinander Otto Dix, Max Beckmann, Gerhard Marcks und Charles Crodel seine Lehrer. Für die Hinwendung zur sakralen Kunst und zum sakralen Raum hat Otto Dix nach dem Zweiten Weltkrieg maßgebliche Bedeutung gehabt, denn bei ihm erfuhr Max Herrmann, dass eine wahrhaft Moderne Kunst von den Alten Meistern lernen müsse! Einen Grundsatz, den Max Herrmann sich als grundlegend für sein gesamtes Schaffen zu eigen machte und von dessen Einlösung die nun gezeigten Entwürfe mustergültig Zeugnis ablegen.